Am 14. April durfte ich die Augsburger Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung „Fit for school“ besuchen. Wie der Name schon verrät unterstützt diese Einrichtung Kinder und Jugendliche dabei wieder in einen positiven Schulalltag zurückzufinden.
Die Lebensrealität von Kindern ist heute eine ganz andere als noch vor 10 oder 20 Jahren. Nicht zuletzt hat die Pandemie durch Isolation und Homeschooling ihr übriges getan. Umso wichtiger ist es, dass es Anlaufstellen gibt, die Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg begleiten, gerade wenn dieser mal etwas kurviger oder steiniger ist. Dazu gehört die Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung „Fit for school“. Seit 25 Jahren in Bayern und seit 2009 in Augsburg greifen Pädagog:innen Familien dabei unter die Arme.
Mir wurde das einzigartige Konzept „Erziehungsbeistandschaft plus“ vorgestellt. Hier werden in der Praxis heilpädagogische Lernhilfe und Beistand für die Familie verknüpft, damit entfallen Schnittstellen und die Abstimmung zwischen Schule, Hilfeeinrichtung und Familie erfolgt auf direktem Weg.
Das Ziel, die Schulfähigkeit auszubauen, soll durch die Steigerung des Selbstwertgefühls erreicht werden. Selbstbewusstsein darf eben nicht nur von Schulnoten abhängig sein. In der Einrichtung gibt es daher zusätzlich zur Schularbeit, neben Projekten und einem Ferienprogramm auch die Möglichkeit, an der Outdoor-, Schwimm- oder Entspannungsgruppe teilzunehmen. Die Kinder werden ganzheitlich mit all ihren Bedürfnissen abgeholt.
Auch der kommende Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung war Thema im Gespräch. Sorgen bereitet den Pädagog:innen, dass der Hilfebedarf der Kinder und Familien aufgrund der Ganztags-betreuung an Schulen erst nach der Grundschulzeit entdeckt werden könnte. Eine frühzeitige Unterstützung hilft schneller und erspart Kind und Familie einen Leidensweg. „Auch die Begleitung von Übergängen, wie Schulübertritt oder der Beginn einer Ausbildung sind besonders wichtig“, so die Pädagog:innen von „Fit for school“. Für mich muss Kinder- und Jugendhilfe möglichst niederschwellig erreichbar sein. Am besten vor Ort an der Schule.