Seit 2019 gibt es das Kinderhaus St. Johanna, eine der acht Kinderbetreuungseinrichtungen des Kinderheim Friedberg e.V. Im Gespräch mit der Einrichtungsleitung erfährt die Bundestagsabgeordnete Ulrike Bahr mehr über Konzept, personelle Lage und die Wünsche für die Zukunft.
Der große Modulbau in Holzoptik liegt idyllisch zentrumsnah in Friedberg. Kinder im Alter von etwa einem bis sechs Jahren können auf den tollen Außenbereichen toben, spielen, klettern, quatschen. Das Kinderhaus – so bezeichnet es die Leiterin Doris Friedrich – umfasst eine Kindergarten- und zwei Krippengruppen mit insgesamt 54 Kindern. Direkt nebenan ist St. Benno, ebenfalls eine Einrichtung des Kinderheim Friedberg e.V., ein Kinderhaus mit fünf weiteren Gruppen und insgesamt 86 Kindern. Da ist eine Menge los, aber in guter Nachbarschaft teilen sich die beiden Häuser Außenflächen und Spielgeräte. Die Augsburger Bundestagsabgeordnete Ulrike Bahr erkundigte sich bei einem Vor-Ort-Termin über die Situation der Einrichtung. Dabei wurde sie von Jonas Lang (SPD Friedberg), Sandra Lederer (Büroleitung, SPD Aichach-Friedberg) und Brigitte Dannhäuser-Lehmann (SPD Friedberg) begleitet.
Seit April 2022 ist St. Johanna dort untergebracht, soll aber – in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft, meint Friedrich – in das finale Heim in der Bozener Straße ziehen. Dort soll dann endlich mehr Beständigkeit einkehren. Zumindest im Hinblick auf die Räumlichkeiten denn St. Johanna kann sich nicht über personelle Engpässe oder eine Wechselstimmung beklagen. Friedrich sorgt für einen guten Spirit im Team und legt Wert auf persönliche Treffen. Der engagierten Leiterin liegt ein gutes Arbeitsklima am Herzen, das zum Bleiben einlädt. Und das gelingt in Friedberg. Insgesamt kümmern sich zehn Personen um die drei Gruppen. Und diese kommen mehrmals täglich auch zusammen, zum Beispiel morgens beim Eintreffen oder nach der Mittagspause beim gemeinsamen Picknick.
„Die gute Stimmung und das positive Miteinander kann man hier richtig spüren“, bemerken die Besucher und sind beeindruckt vom Zusammenhalt in St. Johanna. Auch die Eltern sind hierfür wichtiger Bestandteil. „In den Elternwochen kommen diese vorbei und zeigen den Kindern, was sie gut können, beispielsweise ein Instrument spielen. Oder sie erzählen vom Mittelalter, weil sie das gut kennen“, erklärt Friedrich.
Bei einem offenen Austausch erkundigte sich Ulrike Bahr nach den Wünschen der Leiterin an die Politik. Und dazu zählen vor allem kleinere Gruppen und mehr Personal pro Kind. Um den Job der Erzieher:in attraktiver zu gestalten, wünscht sich Friedrich eine Art staatlich finanziertes „Bonuspaket“, das Arbeitskleidung oder Gutscheine für Präventionsmaßnahmen wie Rückengymnastik enthalten könnte. „Solche Zuckerl könnten den Job attraktiver machen“, meint die Leiterin. Bahr will sich im Nachgang beim Träger selbst nach weiteren Wünschen und Anregungen erkundigen und diese in ihre Tätigkeit als Vorsitzende des Familienausschusses im Bundestag miteinfließen lassen. „Einrichtungen wie St. Johanna in Friedberg sind Lichtblicke und zeigen, wie wichtig ein guter Teamgeist und ausreichend Personal vor Ort sind“, betont die Abgeordnete.