Der Parlamentarische Staatssekretär Enak Ferlemann, Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr, hat jetzt in Sachen „Wendegleis Augsburg-Oberhausen für die Paartalbahn“ auf das Schreiben der Augsburger SPD-Bundestagsabgeordneten Ulrike Bahr geantwortet.
Ulrike Bahr hatte sich für dieses seit vielen Jahren geplante Wendegleis und die damit mögliche Verlängerung der Paartalbahn nach Oberhausen stark gemacht. Die Antwort des Staatssekretärs kommentiert Ulrike Bahr wie folgt: „Staatssekretär Ferlemann bestätigt nun leider, dass die DB Netz das seit vielen Jahren geplante Wendegleis in Augsburg-Oberhausen, für das eigentlich heuer Baubeginn sein sollte, vorläufig nicht bauen will. Die Paartalbahn soll stattdessen weiterhin bereits in Augsburg-Hbf. enden. Für mich ist zunächst äußerst verwunderlich, dass nach seiner Auskunft diese gravierende Veränderung des Augsburger Nahverkehrskonzepts bereits seit 2018 (!) zwischen DB Netz, Freistaat Bayern und BEG abgestimmt sei. Niemand hat aber offenbar in diesen drei Jahren die vor Ort Verantwortlichen informiert. Drei Jahre sind nutzlos vergangen, in denen man bereits nach einer alternativen Lösung hätte suchen können! Aus meiner Sicht ist zwar nachvollziehbar, dass die begonnenen, aber noch völlig offenen Planungen für den Ausbau der Strecke Augsburg-Ulm je nachdem, für welche Variante man sich letztlich entscheidet, Einfluss auf Lage und Gestaltung der Wendegleise haben können und insofern nun leider eine gewisse Verzögerung zur Folge haben. Die Konsequenz darf aus meiner Sicht aber nicht sein, dass man nun dauerhaft den Augsburger Hbf. als Start- und Zielbahnhof der Paartalbahn festschreibt und die Verlängerung nicht mehr weiterverfolgt. Die Verlängerung ist und bleibt für ein attraktives Regional-S-Bahn-System in der Region Augsburg sehr wichtig, weil sie zwei Zwecke gleichzeitig erfüllt: Eine erhebliche Attraktivitätssteigerung für die Bürger im Einzugsbereich der Paartalbahn, weil sie dann ohne Umsteigen Augsburg-Oberhausen sowie mit dortigem Umsteigen in kürzest möglicher Zeit das Uniklinikum erreichen können. Zum anderen, weil nur so ein dichter Takt auf der schnellen innerstädtischen Verbindung Hochzoll-Hbf.-Oberhausen entsteht. Immerhin enthält der Brief von Staatssekretär Ferlemann auch zwei positive Aussagen: 1. Die Paartalbahn soll in Augsburg Hbf. künftig die Durchgangsgleise 2 und 3 benutzen. Dadurch kann sie schneller ein- und ausfahren, was nicht nur die Fahrzeit verkürzt, sondern auch ein Stück weit das Kapazitätsproblem entschärft. Der ganztägige 15-Min.-Takt wird dadurch wohl gesichert. 2. Das Maßnahmenpaket zur Umsetzung des Deutschland-Taktes wird u.a. die Ertüchtigung eines Gleises in Augsburg-Oberhausen vorsehen, wodurch nach Auskunft der Gutachter, so der Staatssekretär, die Durchbindung der Paartalbahn ermöglicht werden könne. Nun kommt es darauf an, dass die regional Verantwortlichen weiterhin für die Durchbindung der Paartalbahn und die Nutzung dieser Möglichkeit kämpfen. Dies gilt nicht nur für die Verantwortlichen in der Region, sondern nicht zuletzt auch in der Stadt Augsburg. Aus meiner Sicht muss ferner gefordert werden: 1. Die konkretisierten Planungen für den Ausbau Augsburg-Ulm müssen die Möglichkeit der Verlängerung und Wendung der Paartalbahn in Oberhausen berücksichtigen. Diesbezüglich ist daher zu fordern, dass der Planungsauftrag für die ABS/NBS Augsburg-Ulm entsprechend ergänzt wird;
Der Freistaat und BEG müssen die von der Landtagsabgeordneten Dr. Simone Strohmayr (SPD) vorgeschlagene Idee, die Paartalbahn über Augsburg-Oberhausen hinaus (z. B. nach Gersthofen, Meitingen oder Gessertshausen) hinaus zu verlängern, zeitnah sorgfältig prüfen;
Der von Staatssekretär Ferlemann genannte Gleisausbau in Augsburg-Oberhausen entsprechend dem Vorschlag der Gutachter zum Deutschland-Takt, muss zeitnah konkretisiert und bezüglich seiner Möglichkeiten für die Paartalbahn überprüft werden.“ Ulrike Bahr abschließend: „Der Brief von Herrn Ferlemann an mich zeigt, dass es noch Chancen für die Verlängerung der Paartalbahn gibt. Dafür werde ich mich weiter einsetzen und hoffe, dass dies auch andere Kräfte in der Region zeitnah und mit Durchhaltevermögen tun!“