Diese Woche besuchte ich Professor Dr. Fiener am Institut für Geographie der Universität Augsburg. Er betreut ein wissenschaftliches Projekt zur Auswertung von Wetterdaten. Das Ziel ist, durch Künstliche Intelligenz die Landwirtschaft mit genauen Wetterprognosen versorgen zu können. Da Fördergelder des Bundes an dieses Forschungsprojekt fließen, bin ich als Wahlkreisabgeordnete sehr interessiert, wie diese eingesetzt werden.
Mit den rund 190.000 Euro wird eine Post-Doc-Stelle auf drei Jahre finanziert. Das Forscherteam wertet Daten über die Niederschlagsmenge, Satellitenbilder, Topographie und die Pflanzen-Phänomenologie aus, die für den Deutschen Raum der letzten ca. 50 Jahre vorliegen. Mit Hilfe von KI können dann Aussagen über die Bodenerosion getroffen werden. Forschungsergebnisse sollen sodann direkt der Beratung der Landwirte dienen.
Den engen Austausch mit den Landwirten vor Ort findet Professor Dr. Fiener besonders wichtig, da sie in seinen Augen die Schlüsselrolle in der Klimaanpassung einnehmen. Schwierig ist dabei nicht nur eine gemeinsame und langfristige Strategie zu entwickeln, sondern gerade auch, die vielen Landwirte mit ihren unterschiedlichen Strukturen unter einen Hut zu bringen. Das Spannungsfeld des einzelnen Landwirtes ergibt sich daraus, dass sie absolut lokal wirtschaften, aber auf einem globalen Markt mit ihren Gütern handeln müssen. Das stellt sie unter enormen Druck. Die Klimaveränderungen kommen zusätzlich noch erschwerend hinzu.
Wir waren uns einig, dass die Politik den Rahmen vorgeben muss, in dem die privatwirtschaftlichen Konzernen agieren. Es muss verhindert werden, dass der Markt von Nahrungsmitteln zum Spekulationsobjekt wird. Unsere Lebensmittel müssen vielmehr langfristig ökologisch sinnvoll und nachhaltig erwirtschaftet werden. Die Erkenntnisse aus der Wissenschaft können bei dieser Transformation einen wichtigen Beitrag leisten.