"Schon 2008 hat uns in Deutschland das Kurzarbeitergeld gut durch die Krise gebracht. Zu Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr waren bis zu 6 Millionen Menschen in Kurzarbeit, aktuell sind es 3 Millionen Menschen.
Da ist es gut, dass wir in den vergangenen guten Jahren so viel Geld in der Arbeitslosenversicherung angespart hatten", sagte mein Bundestagskollege Bernd Rützel in seinem Einführungsbeitrag auf meiner Veranstaltung "Gemeinsam aus der Krise - mit einem modernen und gerechten Sozialstaat in die Zukunft". Eingeladen zu dieser Diskussion hatte ich lokale Akteure, die sich mit dem Thema Arbeit und Sozialstaat beruflich beschäftigen. Das Besondere war dabei, dass sie sowohl live mit einer begrenzten Zuschauerzahl im Kolpingsaal, als auch in Echtzeit im Internet übertragen wurde. ZuschauerInnen konnten sich von Zuhause aus in einem Chat an der Diskussion beteiligen. Eine spannende, gute Erfahrung! Elsa Koller-Knedlik, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Augsburg, beschrieb die Situation in Augsburg und wies auf die besonders schwierige Situation der Einzelhändler und Dienstleister in der Stadt hin. Beide sind wesentliche Arbeitgeber in Augsburg. Silke Klos-Pöllinger, Geschäftsführerin der DGB Schwaben betonte die Schwierigkeiten der Frauen und der Minijobber. "Wir müssen alles dafür tun, dass auch Minijobber sozial abgesichert werden - denn die haben sonst keine Chance zum Beispiel auf Kurzarbeitergeld!", forderte Klos-Pöllinger. Michael Egger, Bezirksvorsitzender von Verdi Augsburg, sagte: "Die Coronapandemie ist die Stunde des Sozialstaates und ich bin froh, dass die SPD derzeit mitregiert in Berlin. Denn was Hubertus Heil und Olaf Scholz da durchgesetzt haben, ist großartig". Walter Wüst, der Geschäftsführer von "Der Paritätische Schwaben" lenkte den Blick auf die Familien und die im Homeoffice besonders geforderten Frauen. "Das schnelle Handeln der Bundespolitiker in den ersten Wochen der Pandemie war gut - die Schutzschirme, das Kurzarbeitergeld - das war sehr hilfreich". Tim Kattner, Vertrauenskörper bei der MAN Energy Solutions, berichtete vom Anfang der Krise. Die MAN sei nicht so auf Lieferungen aus dem Ausland angewiesen, deswegen ging die Arbeit dort weiter und sie hatten zu tun. Er appellierte, dass die deutsche Wirtschaft sich auf inländische Produktion konzentrieren solle und dass Belegschaften dann fair bezahlt werden müssten. In der anschließenden Diskussion ging es um die Definition von Arbeitszeit, um die Bezahlung von Care-Arbeit und darum, wie man die sogenannten HeldInnnen der Pandemie besser für ihre Leistungen entlohnen kann.