Unterstützung für die Fachkräfte und Träger in der Kinder- und Jugendhilfe

Foto: Angelika Lonnemann

05. Juni 2020

Seit über zwei Monaten organisieren die Träger der Kinder- und Jugendhilfe unter sehr schweren Bedingungen Hilfe und Unterstützung für Kinder, Jugendliche und ihre Familien. „Quer durch alle Hilfearten schaffen geschlossene Schulen und Freizeiteinrichtungen, Ausgangsbeschränkungen und Krankheitsfälle eine sehr belastende Situation, die wir irgendwie gemeinsam meistern müssen“, sagt die Bundestagsabgeordnete Ulrike Bahr, die im Familienausschuss des Deutschen Bundestages Berichterstatterin für die Kinder- und Jugendhilfe ist.

„Inzwischen ist klar: Auch die Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe, zumal in den stationären Einrichtungen, den Noteinrichtungen und im Kinderschutz sind 'systemrelevant‘ und müssen entsprechend eingestuft werden“, so Bahr weiter. „ Bundesfamilienministerin Franziska Giffey hatte sich bereits im März mit den JugendministerInnen der Länder verständigt und festgelegt, dass Mitarbeitende in der Kinder- und Jugendhilfe Zugang zur Notkinderbetreuung eigener Kinder erhalten. Ambulante Angebote sollen als Telefon- und Video-Angebote weitgehend aufrechterhalten werden. Die Möglichkeiten des Sozialschutz-Pakets für die Kinder- und Jugendhilfe sind großzügig zu nutzen. Es werden Best Practice Beispiele gesammelt, wie unter den gegenwärtigen Umständen eine weitere Verschärfung des Fachkräftemangels vermieden und ein guter Kinderschutz weiter gewährleistet werden können. Das ist nach meiner Wahrnehmung dank des Einsatzes der BetreuerInnen auch gelungen.

Von Anfang an haben wir nach Wegen gesucht, wie den bewährten Partnern und Trägern der Kinder- und Jugendhilfe ein wirtschaftliches Arbeiten unter den gegenwärtigen Bedingungen weiter garantiert werden kann. In unserem föderalen System kann der Bund dazu ja immer nur einen weiten Rahmen setzen. Die tatsächliche Umsetzung erfolgt mit großen individuellen Spielräumen vor Ort. Alle Mitglieder der SPD-Bundestagsfraktion sehen die zahlreichen Herausforderungen und Schwierigkeiten der Mitarbeitenden in der Kinder- und Jugendhilfe und sind sehr dankbar für die großartige Arbeit der Fachkräfte und der Trägerorganisationen in der Kinder- und Jugendhilfe. Wir wollen alles dafür tun, dass sie diese Arbeit zu guten Bedingungen fortsetzen können. Ungeachtet der aktuellen Situation geht die Arbeit an der Reform des SGB VIII weiter. Nach dem großangelegten Beteiligungsprozess des letzten Jahres wollen wir nun trotz der Pandemie auf die Zielgerade kommen für eine starke Kinder- und Jugendhilfe, guten Kinderschutz, Inklusion, sinnvolle Beteiligungs- und Beschwerdestrukturen und mehr präventive Arbeit.“