Die Corona-Pandemie zeigt wie unter einem Brennglas, wie „systemrelevant“ die Pflege ist, aber sie verdeutlicht auch die Probleme: zu geringe Personaldecke, krank machende Arbeitsbedingungen, zu wenig Wertschätzung.
Im Bundestag wurden in den letzten Wochen einige gute Entscheidungen für die Kolleginnen, die in der Altenpflege arbeiten, getroffen: Erstens sollen sie einen Bonus von mindestens 1000 Euro, in Bayern wegen des bayerischen Corona-Pflegebonus 1.500 Euro erhalten. Zweitens soll es mehr Tests auf SARS-Covid19-Erreger und Antikörper und damit mehr Sicherheit für Mitarbeitende wie für Bewohnerinnen in Pflegeeinrichtungen geben. Und drittens soll die umfassende Versorgung mit Schutzmaterialien sichergestellt werden. „Aber jenseits der Pandemie-Maßnahmen müssen wir auch grundsätzlich die Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessern“, sagt die Bundestagsabgeordnete Ulrike Bahr. „Nur so können die Pflegerinnen und Pfleger diesen Beruf viele Jahre ausüben und nur dann werden sich auch viele junge Menschen für eine Ausbildung in der Pflege entscheiden und dazu beitragen, dass wir den Fachkräftemangel überwinden. Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung hat letzte Woche ein Fünf-Punkte-Programm vorgeschlagen, das ich mit meiner SPD-Bundestagsfraktion unterstütze: Wir brauchen Tarifverträge in der Pflege, die attraktive Löhne und zeitgemäße Arbeitszeitmodelle festschreiben. Die Kostenträger müssen solche Tariflöhne refinanzieren. Pflegekräfte brauchen verlässliche Erholungsphasen und passende Arbeitszeitmodelle. Pflegefachkräfte übernehmen Verantwortung – und das nicht nur in Krisenzeiten!“