Der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes hat in einer Stellungnahme vor den schweren körperlichen, emotionalen und seelischen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie gewarnt und die Staaten aufgerufen, die Rechte der Kinder zu schützen. Der Deutsche Bundestag hat gestern eine Debatte dazu geführt.
Die Abgeordnete Ulrike Bahr, Berichterstatterin für Kinder- und Jugendhilfe, erklärt dazu: „Covid19 ist für Kinder nach unseren heutigen Erkenntnissen nur sehr selten eine gefährliche Krankheit, aber dennoch leiden viele Kinder stark unter den Folgen der Pandemie. Viele können immer noch nicht Schule und Kita besuchen oder ihre Freunde treffen. Sogar die Spielplätze waren wochenlang gesperrt. Gerade wenn Familien in Stadtwohnungen ohne Garten zusammenleben, ist das nach wenigen Tagen Stress für alle. Alle Maßnahmen müssen wir deshalb stetig darauf überprüfen, ob sie auch für die Kinder verhältnismäßig sind. Eltern und Kinder brauchen verlässliche Unterstützungs- und Entlastungsangebote. Ich unterstütze darum die vorsichtige und schrittweise Öffnung von Kitas und Schulen, um allen Kindern wieder Bildung und soziale Kontakte zu ermöglichen.“ In der Debatte im Bundestag am 14.05.2020 hat Ulrike Bahr besonders die Arbeit der Kinder- und Jugendhilfe gewürdigt, die oft zu wenig gesehen wird: „Neben den Eltern, die täglich Betreuung, Unterricht und die eigenen Arbeit koordinieren müssen, sind auch die Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe täglich kreativ: mit Online-Angeboten, telefonischen Beratungen, Hilfe beim Home-Schooling und besonders auch in den stationären Einrichtungen und Wohngruppen für Kinder und Jugendliche, die plötzlich den ganzen Tag vor Ort sind. Gerade die Krise zeigt uns, dass wir mit der laufenden Reform unseres Jugendhilferechts nicht warten dürfen. Wir brauchen mehr Beteiligung, besseren Kinderschutz und frühe, passgenaue Hilfen auch für besonders verletzliche und benachteiligte Gruppen wie zum Beispiel die Kinder mit psychisch kranken oder suchtkranken Eltern.“