MdB Ulrike Bahr, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landesgruppe Bayern im Deutschen Bundestag, zur Wiederaufnahme des Schulbetriebs: „Die von Bund und Länder beschlossenen Maßnahmen zeigen Wirkung: Die Infektionszahlen sinken und daher ist es richtig, den Schulalltag langsam wieder aufzunehmen.
Es ist wichtig, dabei Risikogruppen bei Lernenden wie bei Lehrenden besonders zu schützen. Die Stadt muss die Schulen daher bei der Anschaffung von ausreichendem Schutzmaterial unterstützen! Viele Lehrerinnen und Lehrer wurden in den vergangenen Wochen kreativ, haben Lehrvideos gedreht, Videokonferenzen mit ihren Klassen ermöglicht oder Schülerinnen und Schüler per Videotelefonie einzeln betreut. Für dieses Engagement möchte ich der Lehrerschaft herzlich danken. Die Situation zeigt aber auch, dass noch immer nicht alle Kinder vom digitalen Lernen profitieren, etwa weil die Eltern keinen Computer zuhause haben. Damit aus der Corona-Krise keine Bildungs-Krise wird hat die SPD-Bundestagsfraktion durchgesetzt, dass Kindern aus bedürftigen Familien trotzdem einen Zugang zu digitalen Geräten bekommen – unabhängig vom Geldbeutel der Eltern. Dafür stellt der Bund 150 Euro pro Kind für die Anschaffung von Computern oder Tablets bereit. Diese sollen zentral, und somit kostengünstiger als im Einzelerwerb, von den Schulen beschafft und auch ausgegeben werden. Denn vor Ort wissen die Lehrerinnen und Lehrer am besten, wer die Hilfen benötigt.“ Der Kampf gegen die Corona-Pandemie stellt unser Land weiterhin vor große Herausforderungen. Alle staatlichen Ebenen haben in den vergangenen Wochen Maßnahmen ergriffen, für die es kein historisches Vorbild gibt. Dazu gehören auch die bundesweiten Schulschließungen. Für alle Lehrerinnen, Schulleiterinnen und Bildungsträger ist das Spannungsfeld zwischen Gesundheitsvorsorge einerseits und dem Bildungsanspruch für Kinder und Jugendliche andererseits eine riesige Herausforderung.
MdB Ulrike Bahr: „Wir müssen jetzt die Chance ergreifen und die Sanierungen von Schulen und deren Infrastruktur voranbringen. Das schließt umfassende Hygienemaßnahmen und -konzepte sowie den weiteren digitalen Ausbau der Schulen mit ein. Dazu gehört auch die Fortbildung der Lehrerinnen. Für alle drei Bereiche gibt es schon seit Jahren große Fördertöpfe des Bundes. Jetzt ist das Zeitfenster für die schnelle Umsetzung gegeben. Wichtig ist es bei der Wiederaufnahme des Schulbetriebs, Risikogruppen bei Lernenden wie bei Lehrenden zu schützen. Das ist Aufgabe der Kultusminister, die sich dazu in der KMK abstimmen müssen. Die kommt leider nur langsam in Fahrt. Das ist bedauerlich, weil damit viel konkrete Konzeptarbeit bei den Betroffenen vor Ort abgeladen wird. Trotzdem passiert gerade sehr viel in kurzer Zeit, auch viel Gutes. Eltern und die gesamte Gesellschaft sehen plötzlich, wie wichtig Schule als ein Ort demokratischen Lernens und Lebens ist und wie viel Schule damit leistet. Das ist auch eine Chance für Verbesserungen in der Bildungspolitik! Als ehemaliger Lehrerin ist mir eine gute Bildung für alle ein zentrales Anliegen – auch über die Schuljahre hinaus. Lebensbegleitendes Lernen ist schon heute zur Realität , aber auch Herausforderung geworden. Ich bin für einen maßvollen, vorbereiteten Wiedereinstieg in den Schulbetrieb, der nach Klassen gestaffelt und aufmerksam begleitet wird. Und ich bin an der Seite der Lehrerinnen, die schon lange Enormes leisten, nicht erst zu Corona-Zeiten.“