Wandel in der Arbeitswelt begegnen

06. Februar 2020

In meinem Wahlkreisbüro hatte ich Besuch von einer Delegation der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) der Diözese Augsburg. Themen des Gesprächs waren die Erfassung und Flexibilisierung der Arbeitszeit und die Forderung nach einem „Recht auf Homeoffice“.

Die sechs Vertreterinnen und Vertreter der KAB Augsburg stellten die großen Herausforderungen heraus, denen sich Politik gegenwärtig gegenübersieht. So betonte Peter Ziegler, Diözesansekretär des Verbands, seine große Skepsis gegenüber einer Flexibilisierung der Arbeitszeiten: „Einerseits sehen wir, dass sich viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mehr Flexibilität wünschen, andererseits kennen wir die Studien, die nachweisen, dass die Unfallgefahr bei überlangen Arbeitszeiten deutlich erhöht ist.“ Auch die Produktivität leide, wenn von der 40-Stundenwoche – verteilt auf fünf Arbeitstage – abgewichen werde. Ich habe bestätigt, dass auch ich die Gefahr sehe, dass der Druck für den einzelnen Arbeitnehmer ins Unermessliche steige, andererseits gebe es heutzutage ein derart ausdifferenziertes Bild an Berufen, dass manches möglicherweise branchenspezifisch zu regeln sei. Dabei handele es sich wohl um eine Generationenfrage: während junge Arbeitnehmer kein Problem in projektbezogenen Überstunden sähen, ändere sich das spätestens mit dem ersten eigenen Kind. Hier wird der Ruf nach Ermöglichung von Homeoffice immer lauter. Ich unterstütze auch die Option für junge Mütter, auf diese Weise nicht vollkommen vom Arbeitsplatz abgekoppelt zu sein. Ziegler ergänzte, dass bis zur Etablierung von Heimarbeitsplätzen noch zahlreiche Herausforderungen zu meistern seien. Das beginne mit der Erfassung von Arbeitszeit, reiche über den Versicherungsschutz bei Arbeitsunfällen und ende mit der Einrichtung von Büroarbeitsplätzen noch lange nicht. Hier weigere er sich auch, von „überflüssiger Bürokratie“ zu sprechen, weil diese den Schutz und die Sicherheit des Arbeitnehmers im Blick habe. Dem habe ich in weiten Teilen zugestimmt. Gerne werde ich die Anregungen aus dem Verband aufgreifen.