Gleich zwei Experten waren in Königsbrunn zu Gast, als die Bundestagsabgeordnete Ulrike Bahr zur Diskussion „25 Jahre Bahnreform – Rückblick und Ausblick“ nach Königsbrunn eingeladen hatte.
Der SPD-Ortsverein Königsbrunn hatte diese Veranstaltung angeregt. Rund 50 Interessierte waren gekommen, um den Bundestagsabgeordneten Martin Burkert und den Konzernbeauftragten der Deutschen Bahn, Klaus-Dieter Josel, zu hören. Im Autoland Deutschland wurde in den vergangenen Jahrzehnten viel Geld für die Auto-Mobilität ausgegeben, das Schienennetz und die Bahn wurden vernachlässigt. Die politischen Rahmenbedingungen der Bahn sollen nach Willen der SPD-Bundestagsfraktion unbedingt verbessert werden und die Schiene muss oberste Priorität im Verkehrssektor bekommen. Aktuell sind die Chancen für die Schiene politisch so gut wie lange nicht. Die SPD-Bundestagsfraktion hat für viele positive schienenpolitische Maßnahmen im aktuellen Koalitionsvertrag gesorgt: Fahrgastzahlen sollen bis 2030 verdoppelt, mehr Güter auf die Schiene verlagert und die Wettbewerbsfähigkeit der Bahn verbessert werden.
Martin Burkert verwies auf drei Hauptziele, die mit der Bahnreform angestrebt worden seien: Mehr Verlagerung von Verkehr auf die Schiene, Erhöhung der Leistungsfähigkeit, Entlastung des Haushalts. Für alle drei Bereiche vermeldete er Erfolge: „Die Deutsche Bahn steht gut da.“ Dennoch räumte er ein, das große Ziel, mehr Güter per Schiene zu transportierten, sei noch nicht erreicht. Der 17-Prozent-Anteil am Warenverkehr sei zu wenig. Als „Fehler des Vorstands“ bezeichnete der ehemalige Vorsitzende des Verkehrsausschusses die Stellenkürzungen: „Am Personal zu sparen, ist falsch.“ Aber jetzt werde ja wieder eingestellt. Insgesamt verfüge Deutschland über „das beste Eisenbahnsystem der Welt“.
Die Diskussionsteilnehmer in Königsbrunn äußerten Kritik an schlechtem Zustand von Bahnhöfen und beklagten die vielen Verspätungen im Zugverkehr.