Reflexa – 146 verschiedene Arbeitszeitmodelle für 380 Mitarbeiter

22. Februar 2019

Im Rahmen ihrer Schwabentour zu familienfreundlichen Unternehmen in Schwaben war die Bundestagsabgeordnete Ulrike Bahr beim Markisen- und Jalousienhersteller Reflexa in Rettenbach zu Besuch. Im Gespräch mit der Geschäftsführerin Miriam Albrecht und ihren Stellvertreter Ingo Legnini und bei einer Betriebsführung wurden die verschiedenen Herausforderungen eines mittelständischen Unternehmens auf dem Land erörtert.

Reflexa ist mit Miriam Albrecht in der zweiten Generation familiengeführt. 380 Mitarbeiter stellen Sonnenschutzprodukte für Fenster, Balkone und Terrassen her. Mit über 10 Prozent hat Reflexa eine hohe Ausbildungsquote, ausgebildet werden junge Leute in acht verschiedenen Berufen, darunter kreative, kaufmännische und handwerkliche. Die Hälfte der Mitarbeiter sind Frauen. Reflexa beliefert rund 7.000 Kunden, im Sommer haben sie Hochbetrieb, im Winter ist deutlich weniger zu tun. Rettenbach hat knapp 2.000 Einwohner, keine eigene Schule mehr, dafür noch einen Blumenladen, eine Metzgerei und den „FC Reflexa Rettenbach“, den Fußballverein, in dem viele Reflexa-Mitarbeiter kicken und den die Firma Reflexa sponsort. „Für uns ist es jedes Jahr eine Herkulesaufgabe, Azubis zu finden. Weil der öffentliche Nahverkehr Rettenbach nicht gut anbindet, braucht man in der Regel ein Auto für den Weg zur Arbeit“, berichtet Miriam Albrecht.
Miriam Albrecht ist selbst Mutter und kennt die Herausforderungen, wenn Eltern Familie und Beruf vereinbaren müssen. „Eltern oder Mitarbeiter mit pflegebedürftigen Angehörigen müssen auf besondere Umstände reagieren können, damit dies möglich ist, bieten wir unseren Mitarbeitern verschiedene Maßnahmen an“, so Miriam Albrecht. Die Arbeitsmodelle bei Reflexa sind individuell und lassen sich anpassen. Von den 380 Mitarbeitern haben 146 individuelle Arbeitszeitmodelle. So ermöglicht es das Unternehmen, Beruf und Familie in Einklang zu bringen. Auch für Azubis gibt es die Möglichkeit, die Berufsausbildung in Teilzeit zu machen. Wenn die Kinder, wie etwa am Buß- und Bettag, schulfrei haben, die Eltern aber arbeiten müssen, organisiert die Firma die Kinderbetreuung. Das mittelständische Unternehmen wurde bereits vier Mal vom Landkreis Günzburg als familienfreundliches Unternehmen ausgezeichnet, zuletzt vor elf Monaten. „Ich freue mich über ihr Engagement für ihre Mitarbeiter“, sagte die Bundestagsabgeordnete Ulrike Bahr und wies auf das Unternehmensnetzwerk „Erfolgsfaktor Familien“ hin, in dem sich Unternehmen zusammengeschlossen haben. „Familienfreundlichkeit soll ein Markenzeichen der deutschen Wirtschaft werden, dazu haben Sie einen guten Beitrag geleistet“, so Bahr.