World Vision legt neue Kinderstudie vor
Politik wird allzu oft über die Köpfe der Betroffenen hinweg gemacht. Besonders gilt das für Kinder. Denn kindgerechte Befragungen und Beteiligungsverfahren sind aufwändig und kosten Zeit. Das merke ich selbst in meiner Arbeit immer wieder.
Das Kinderhilfswerk World Vision nimmt die Herausforderung an und legt heute bereits zum vierten Mal seine Kinderstudie vor, für die mehr als 2.500 Kinder zwischen 6 und 11 Jahren befragt wurden. Schwerpunkt war diesmal die Einstellung der Kinder zu Geflüchteten, aber auch ihre Meinungen und Erfahrungen zu Kinderarmut und zu Beteiligungsmöglichkeiten. Außerdem wurden sie zu ihrer persönlichen Lebenssituation befragt.
Die meisten Kinder zeigen viel Mitgefühl mit Geflüchteten. Je mehr Kontakte es in der Schule oder im Wohnumfeld gibt, desto besser gelingt es auch, geflüchtete Kinder einzubeziehen. Allerdings zeigt sich auch: Kinder in einem eher ausländerfeindlichen Umfeld distanzieren sich häufiger. Diese und viele andere interessante Studienergebnisse können Sie hier nachlesen.
Die Studie bietet einen umfassenden Einblick in die Lebenswelt und Wünsche der 6- bis 11-Jährigen. Für mich gibt sie damit viel Anregung und Motivation, Kinderarmut wirksamer zu bekämpfen, für bessere Bildungschancen innerhalb wie außerhalb der Schule zu arbeiten und auch von Seiten der Politik immer zu versuchen, Kinder zu hören und einzubeziehen, wenn neue Regelung sie betreffen. Bestätigt wird auch unser Ansatz: Politik zur Stärkung von Familien hilft Kindern am besten. Denn kein Faktor prägt Kinder so nachhaltig negativ wie ein Aufwachsen in Armut.