Zeit für Engagement

Ulrike Bahr

28. September 2016

Berufliche Anforderungen und Verkürzung von Schulzeit und Studium lassen immer weniger Raum für bürgerschaftliches Engagement. Hier möchte die SPD-Bundestagsfraktion gegensteuern, denn Engagement ist zentral für unsere Demokratie. Darum hat die SPD-Bundestagsfraktion heute ein Konzept „Zeit für Engagement“ beschlossen.

Unsere Demokratie lebt von aktiven Bürgerinnen und Bürgern, die sich freiwillig engagieren und für eine gute, gerechte und solidarische Gesellschaft einsetzen. Zeit für das persönliche Engagement ist dabei die Voraussetzung für die Entwicklung einer Bürgergesellschaft, die von Bürgerinnen und Bürger gestaltet wird.

Diese Zeit ist jedoch ein knappes Gut: Ständig größer werdende Anforderungen an Frauen und Männer in Familie und Beruf, zeitlich verkürzte und verdichtete Bildungsgänge an Schulen und Hochschulen erschweren es vielen Menschen, sich kontinuierlich oder in zeitlich größerem Umfang zu engagieren.

Das vorgelegte Konzept bietet jetzt Ideen, wie Engagement-Interessierte mit zusätzlichen zeitlichen Freiräumen besonders gut unterstützt werden können. Die Vorschläge zielen dabei insbesondere auf mehr Freiräume für Berufstätige in der Gestaltung von Arbeitszeit und Arbeitsorganisation, aber auch mehr Anerkennung und organisatorische Hilfe für engagierte Unternehmen, eine gezielte Hinführung zum Engagement schon in Schule, Ausbildung und Studium und einen arbeitsrechtlichen Rahmen, der Engagement unterstützt und nicht hemmt.

Ein zentraler Ansatz ist dabei, bürgerschaftliches Engagement stärker als bisher in die berufliche Tätigkeit, in Bildung und Ausbildung einzubeziehen. Hierzu können zum Beispiel variablere Arbeitszeitmodelle, der Erwerb berufs- und (aus-)bildungsrelevanter Zertifikate im Rahmen bürgerschaftlichen Engagements, eine Zertifizierung engagementfreundlicher Unternehmen, die lokale und überörtliche Vernetzung auf Engagementplattformen oder auch die stärkere Einbindung von Engagement-Projekten in den Lehr- und Lernalltag an Schulen und Hochschulen dienen.

Das Konzept „Zeit für Engagement“ entstand als Teil des Projekts „Zukunft #NeueGerechtigkeit“ der SPD-Bundestagsfraktion einem breit angelegten Dialog mit Fachleuten, Organisationen und engagierten Bürgerinnen und Bürgern.

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