Auf Einladung der SPD-Bundestagsabgeordneten Ulrike Bahr kamen am Dienstag, 20.Oktober, viele interessierte Bürgerinnen und Bürger in die Neue Stadtbücherei Augsburg, um gemeinsam mit Lothar Binding, finanzpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, über die Situation in Griechenland zu sprechen. Denn obwohl die Flüchtlingskrise gerade Griechenland aus den Nachrichten verdrängt, sind die Probleme noch nicht ausgestanden.
In ihrer Eingangsrede gab Ulrike Bahr daher einen Überblick zu den derzeitigen Herausforderungen in der Griechenland-Krise und erläuterte noch einmal, warum die SPD-Bundestagsfraktion nahezu geschlossen dem neuen Hilfsprogramm zugestimmt hat. Neben klaren Sparauflagen gibt es weitere wichtige Bausteine, wie die Förderung des Aufbaus eines universalen, sozialen Sicherungssystems, und einer grundlegende Reform des griechischen Verwaltungsapparates, die erste Voraussetzungen für eine Verbesserung der Lage und eine Abwendung des drohenden Staatsbankrotts schaffen sollen. Das Zustandekommen der wirtschaftlichen Krise veranschaulichte Lothar Binding in seinem Vortrag anhand mehrerer bunter Flipcharts. Gut nachvollziehbar für die Zuhörer erklärte er das komplizierte Geflecht der Transaktionen im Kreislauf von realer und fiktiver Geldwirtschaft. Laut Binding sei es sehr schwierig schnell eine funktionsfähige Verwaltung in Griechenland aufzubauen. Gleichzeitig müsse Wachstum sowie Landwirtschaft und Tourismus gefördert werden, so der Finanzexperte. „Wir wollen die Griechen unbedingt im Euro halten", so die klare Position der beiden SPD-Politiker.
Während der Diskussion mit den Gästen betonte Bahr zudem, dass Solidarität gegenüber Griechenland und anderen Krisenstaaten für die Zukunft Europas unabdingbar wäre. „Mehr denn je führt uns die gegenwärtigen Flüchtlingskrise vor Augen, dass es eben auch Situationen geben kann, in denen eine starke Volkswirtschaft und Nation, wie Deutschland, europäische Solidarität benötigt und in einer globalisierten Welt sehr viele unserer gegenwärtigen Probleme nicht mehr national gelöst werden können“.