Wer Fachkräfte sucht, kann auf Frauen nicht verzichten!

01. März 2023

Die Hürden, mit denen Frauen auf dem Arbeitsmarkt konfrontiert sind, müssen endlich weg – auch angesichts des Fachkräftemangels. Zum „Frauenmonat“ März erklärt die Augsburger Bundestagsabgeordnete Ulrike Bahr (SPD): „Frauen können noch immer nicht in dem Maß arbeiten und Geld verdienen, wie sie es gerne würden. Einer der Gründe: Viel häufiger als Männer sind sie mit der sogenannten ‚Care-Arbeit‘ beschäftigt – also zum Beispiel Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen. Diese Aufgaben sind oft schwer unter einen Hut zu bringen mit den Anforderungen, die eine Vollzeitstelle vorgibt. Vor allem dann, wenn gute Kinderbetreuungsmöglichkeiten fehlen.

Dass Frauen weniger Anteil am Erwerbsleben haben als Männer ist nicht nur ungerecht, sondern auch wirtschaftlich unklug: Unglaublich viel Potenzial liegt brach, während uns die Fachkräfte immer weiter ausgehen. Deshalb stehe ich voll hinter der Forderung des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Hier muss sich endlich etwas ändern.

Gemeinsam mit den Augsburger Gewerkschafterinnen Silke Klos-Pöllinger, Dr. Marion Magg-Schwarzbäcker und Xiaoling Shen-Türk setze ich mich dafür ein, dass Erwerbstätige bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf angemessen unterstützt und Arbeitsbedingungen an die unterschiedlichen Lebensmodelle angepasst werden. Es muss gute, kostenlose und flächendeckende Kinderbetreuung geben. Männer müssen sich mehr an der Sorgearbeit beteiligen. Und in Berufen, in denen überwiegend Frauen arbeiten, braucht es eine bessere Bezahlung.“

DGB Frauen
Silke Klos-Pöllinger, Dr. Marion Magg-Schwarzbäcker und Xiaoling Shen-Türk übergeben ihr Positionspapier an die Bundestagsabgeordnete Ulrike Bahr.

Silke Klos-Pöllinger ergänzt: „Wir brauchen endlich Arbeitszeiten, die zum Leben passen, in vielen Branchen bessere Arbeitsbedingungen sowie insgesamt existenzsichernde Einkommen durch die Stärkung von Tarifbindung. Derzeitige Rufe nach 10- oder 12-Stunden-Tagen sind da kontraproduktiv und werden nicht nur Frauen aus Berufen treiben, in denen sie unter besseren Bedingungen gerne mehr arbeiten würden und Fachkräfte dringend benötigt werden.“

Hintergrund

Der Bundesfrauenausschuss des DGB hat im September 2022 ein Positionspapier zur Fachkräftesicherung veröffentlicht, das 13 Forderungen enthält, wie die Beteiligung von Frauen am Arbeitsleben gestärkt werden kann. Darüber hat sich Ulrike Bahr mit den Gewerkschafterinnen Silke Klos-Pöllinger (Regionalgeschäftsführerin und Vorsitzende des DGB-Kreisverbands Augsburg), Dr. Marion Magg-Schwarzbäcker (ehemalige Leiterin des Büros für Chancengleichheit der Universität Augsburg; ver.di-Frauen, Sprecherin der AAF) und Xiaoling Shen-Türk (Betriebsrätin, IG Metall-Frauen) ausgetauscht.

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