Unterwegs mit Carsten Träger

Ulrike Bahr und Carsten Träger
Fotos: Angelika Lonnemann

21. Januar 2025

Mitte Januar hatte ich in Augsburg Besuch von Carsten Träger, SPD-Bundestagsabgeordneter aus Fürth und Spitzenkandidat der BayernSPD. Gemeinsam haben wir soziale und religiöse Einrichtungen besucht und kamen im Stadtteil Kriegshaber mit Augsburgerinnen und Augsburgern ins Gespräch.

Erste Station war die Alevitische Gemeinde Augsburg zum Austausch mit dem Vorsitzenden Şenol Duman und dem politischen Sprecher Kenan Inan. Mit dabei waren die Lechhauser Stadträtin Sieglinde Wisniewski und der Vorsitzende der SPD Lechhausen, Roman Mönig.

Die Alevitische Gemeinde Augsburg zählt mit 530 Mitgliedern zu den größten der 22 alevitischen Gemeinden in Bayern. Duman und Inan unterstrichen, wie wichtig den Mitgliedern Zusammenhalt und Integration sind. Ihr gesellschaftliches Engagement werde auch dadurch deutlich, dass sie ihren Mitgliedern, von denen die allermeisten die deutsche Staatsangehörigkeit haben, eine Wahlempfehlung für die kommende Bundestagswahl ausgesprochen hätten – für alle demokratischen Parteien. Carsten Träger merkte an, dass jeder dritte Mensch in Bayern eine Migrationsgeschichte habe. Auch er gehöre dazu, denn ein Teil seiner Familie stamme aus einer Region im heutigen Polen.

Duman wünscht sich, dass nach einem Anschlag durch einen Menschen mit Migrationshintergrund mehr Politikerinnen betonen sollten, dass die sehr große Mehrheit ordentliche und anständige Bürgerinnen seien und voll hinter dem Gesetz in Deutschland stehen. Zum Abschied ermutigten Carsten Träger und ich die Gemeinde, den Weg des Miteinanders gemeinsam weiterzugehen.

Als nächste Station besuchten Carsten Träger und ich die Wohnanlage „Fritz & Jack“ am Mittleren Lech. 24 Menschen mit und ohne Unterstützungsbedarf leben dort in 24 Wohneinheiten. Cornelia Schönauer, die Leiterin für ambulant begleitetes Wohnen und Gregor Beck, Vorstandsvorsitzender des Fritz-Felsenstein-Haus e.V. führten uns durchs Haus samt Wellnessbad und Dachterrassencafé und erläuterten das einzigartige Konzept der Einrichtung. Besonders stolz ist Beck auf die bei ihnen stattfindende „Ambulantisierung“. Menschen mit Körper- oder Mehrfachbehinderung, die vorher in einer betreuten Einrichtung gelebt haben, wohnen eine gewisse Zeit bei „Fritz & Jack“, werden immer selbstständiger und mutiger. Manche ziehen später in eine völlig autarke Wohnsituation. „Unser Pflege- und Assistenzdienst PAsst! unterstützt im Alltag je nach individuellen Bedürfnissen. Damit organisieren und ermöglichen wir die Selbstständigkeit“, so Beck. Das Konzept hat sich übrigens schon herumgesprochen in Deutschland: Beck wurde eingeladen nach Regensburg, München und Berlin, um von Erfahrungen und Herausforderungen zu berichten. Danach ging es für Carsten Träger und mich mitten hinein in den kalten Winterwahlkampf bei Tür zu Tür Besuchen. Gemeinsam mit der Vorsitzenden der SPD Kriegshaber Birgit Ritter besuchten wir Menschen im kinderreichsten Stadtteil von Augsburg. Meist sind die Menschen positiv überrascht, Bundesabgeordnete vor ihrer Tür zu sehen. Der freundliche Hinweis auf die Bundestagswahl und ein Aushändigen des SPD-Flyers zur weiteren Info verbunden mit einem freundlichen Wort – das ist es auch schon. Und das kommt richtig gut an.

Unsere letzte Station war der Neujahrsempfang in der Ahmadiyya Muslim Jammat. Das ist eine muslimische Moschee, deren Mitglieder zum überwiegenden Teil aus Pakistan stammen, wo sie verfolgt werden. In meinem Grußwort habe ich betont, dass die weltweiten politischen Entwicklungen in der Ukraine und in Nahost uns noch eine längere Zeit beschäftigen werden. Ich wünsche mir, dass wir alle mit Vernunft und einem kühlen Kopf an die Bewältigung dieser Probleme gehen. Überall in Deutschland wird das Klima rauer, im Bundestag genauso wie auf der Straße. Nicht nur Muslime, auch Politiker*innen werden auf der Straße angegriffen, es fehlt an Respekt. Umso wichtiger sind die Aktivitäten der Ahmadiyya Muslim Jammat, die sich aktiv in unsere Stadtgesellschaft einbringen und Verantwortung übernehmen. Ich empfinde eine große Wertschätzung für sie.

An einem wunderbar leckeren Buffet schlossen sich noch eine Menge guter Gespräche an, bevor mein Kollege Carsten Träger dann den Heimweg nach Fürth antrat.

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