Am 30. Juli besuchte Ulrike Bahr im Rahmen der Wahlkampf-Tour durch die Stadtteile den gemeinnützigen Betrieb infau-lern/statt im Textilviertel in Augsburg. Der zur Arbeiterwohlfahrt (AWO) gehörige Betrieb hat sich seit 20 Jahren darauf spezialisiert, sozial benachteiligte Jugendliche und Erwachsene auszubilden und zu qualifizieren.
Bahr und die StadtratskandidatInnen des Textilviertels/Herrenbach ließen sich über die schwierige Lage der gemeinnützigen Einrichtung im Gespräch mit der Geschäftsführerin Irena Kotyrba und dem Betriebsleiter für den Fachbereich Elektroinstallation, Franz Probst, informieren. „Anstatt die Mittel für die Ausbildung und Qualifizierung von Menschen mit besonderem Förderungsbedarf zu kürzen, wie die schwarz-gelbe Regierung dies unternommen hat, müs-sen gerade die qualitativ hochwertigen und gemeinnützigen Angebote gefördert werden“, so Bahr nach dem Gespräch. Die Vergabepraxis von öffentlichen Aufträgen müsse daher verstärkt an die kontinuierlich hohe Qualität von Einrichtungen gekoppelt werden, so eine Forderung der Geschäftsführerin Kotyrba. Dazu Bahr: „Wir dürfen keine privaten Anbieter mehr bevorzugen, nur weil diese kostengünstiger sind. Die niedrigen Preise der Privaten können nur mit Dumpinglöhnen und unqualifiziertem Personal aufrechterhalten werden.“
Gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels müssen die Inves-titionen für die Ausbildung sozial benachteiligter Jugendlicher erhöht werden: „Wir müssen Schluss damit machen, Jugendliche ohne einen Ausbildungsplatz in den Massenverwahranstalten von privaten Bildungsträgern unterzubringen, nur damit sie nicht in der Arbeitslosen-statistik auftauchen. Stattdessen brauchen wir Einrichtungen wie die infau-lern/statt, die durch ihr hoch qualifiziertes Personal individuell auf die Bedürfnisse der sozial benachteiligen Jugendlichen eingehen und ihnen durch eine Berufsausbildung ermöglichen, auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen“, so Bahr abschließend.