Der Vormarsch des „Islamischen Staats“ in Syrien und im Irak und sein brutales Vorgehen gegen Jesiden, Christen und alle, die sich seinem Herrschaftsanspruch widersetzen, haben weltweit Empörung und eine gewaltige Flüchtlingswelle ausgelöst. Was hier unter dem Deckmantel des Islam daher kommt, ist nichts anderes als Menschen verachtender Terrorismus, mit dessen Wurzeln wir uns ernsthaft auseinandersetzen müssen.
Leider sind viele Menschen allzu schnell bereit, diese Verbrechen mit religiösen Überzeugungen gleich zu setzen und von den Bürgern und Bürgerinnen islamischen Glaubens angesichts dieser Gräueltaten eine Distanzierung vom IS und ein Bekenntnis zu unseren Werten zu verlangen.
„Aus meinen Gesprächen mit vielen Augsburger Bürgern islamischen Glaubens weiß ich, dass sie damit wirklich nichts gemein haben, sondern im Gegenteil sehr betroffen sind, dass man ihnen überhaupt eine Nähe zu diesen Verbrechen zutraut“, meint Bundestagsabgeordnete Ulrike Bahr nach ihrem Besuch der Augsburger Moschee am Katzenstadel. „Wir müssen sehr aufpassen, dass wir hier nicht verschiedene Lager mit guten und bösen Muslimen und Radikalisierungen an den Rändern aufbauen. Stattdessen müssen wir miteinander reden, wie wir solchen Entwicklungen gemeinsam begegnen können“, so Ulrike Bahr weiter.
Ihr sei sehr bewusst, dass es auch innerhalb der islamischen Organisationen und Vereine in Augsburg unterschiedliche Auffassungen und oft historisch begründete Vorbehalte untereinander gibt, wie man sich zu den großen Konflikten und kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten verhalten soll. „Deswegen gerade brauchen wir den Mut zum Dialog mit allen Gruppierungen, sowohl für den Frieden in unserer Stadt als auch für die Außenwirkung. Dafür setze ich mich mit Nachdruck ein.“
Diesen Dialog möchte Ulrike Bahr auch durch eigene Veranstaltungen auf den Weg bringen. „Pulverfass Nahost – wie weiter?“ so der Titel einer Veranstaltung am 21.10.2014 um 19.30 Uhr im Zeughaus. Dazu sind alle Interessierten ganz herzlich eingeladen.