Mit Staatsministerin für Integration zu Besuch bei den Augsburger Stadtteilmüttern

28. Juli 2016

„Ich habe das selbst als Mutter erlebt. Ich reagiere in einer Weise auf mein Kind, wo ich plötzlich feststelle: Oh, ich mach das genauso wie meine eigenen Eltern damals mit mir, das will ich aber eigentlich nicht. Ist so etwas auch in ihren Gruppen ein Thema, zum Beispiel beim Thema Gewalt?“ Aydan Özoğuz ist einerseits Mutter, die hier den Stadtteilmüttern eine Frage stellt – andererseits aber Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin als Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration.

Auf Einladung der Bundestagsabgeordneten Ulrike Bahr besuchte sie die Stadtteilmütter im Familienzentrum Peter & Paul des Frère-Roger-Kinderzentrums. Interessiert und warmherzig kam sie in Kontakt mit Müttern der afghanischen und der russissch-türkischen Gruppen, die an diesem Tag mit Ihren Kindern unter Anleitung der jeweiligen Stadtteilmutter malten und bastelten. Aktuell gibt es 63 Stadtteilmütter; im Team sind Frauen aus 21 Nationen. Die meisten von ihnen sind selbst Migrantinnen, die nun Gruppen von Müttern leiten und Ihnen alle Themen, die Eltern bewegen, sowie die deutsche Sprache, Kultur und den Alltag nahebringen. In einer längeren Gesprächsrunde berichteten 13 Stadtteilmütter von ihren Erfahrungen. „Ich bin durch die Stadtteilmütter in Augsburg angekommen und bin jetzt stolz, selbst diese Erfahrungen weitergeben zu können“, erzählte eine Stadtteilmutter, die aus Georgien stammt. Die Stadtteilmütter, die es seit zwölf Jahren in Augsburg gibt, arbeiten vernetzt, unbürokratisch und wirkungsvoll, berichtete die Leiterin des Projekts, Hamdiye Cakmak. Staatsministerin Özoğuz war sehr interessiert an der Arbeit der Stadtteilmütter und an den Lebensläufen der Frauen. In ihrer Heimatstadt Hamburg ist sie Schirmherrin der dortigen Stadtteilmütter. MdB Ulrike Bahr ist stolz darauf, dass das Projekt Stadtteilmütter ins Leben gerufen wurde, als sie für die SPD im Stadtrat saß und als es viele Initiativen gab, Ehrenamt und Integration miteinander zu verbinden. „Ich freue mich sehr, dass dieses lebendige Projekt so gewachsen und erfolgreich ist und finde es immer schön, bei Ihnen zu sein“, sagte Ulrike Bahr zu Hamdiye Cakmak. Mit einem internationalen Fingerfood-Buffet klang die Veranstaltung aus.

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