Maria Noichl zu Gast in Augsburg

26. Mai 2023

Bahr_Noichl

Auf Einladung der Augsburger SPD-Bundestagsabgeordneten Ulrike Bahr informierte sich die bayrische EU-Abgeordnete Maria Noichl (SPD) am 16.05.2023 über lokale Vorzeigevorhaben aus der Landwirtschaft sowie über EU-geförderte Projekte vor Ort. Anlass waren die Augsburger Europawochen, die jedes Frühjahr stattfinden. Bei einer gemeinsamen Veranstaltung diskutierten die beiden SPD-Politikerinnen am Abend mit Bürger:innen über den Status der Europäischen Union.

Mit von der Partie waren zweitweise Gülüzar Starizin (Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen Augsburg-Land), die Augsburger Stadträtin Anna Rasehorn und Thomas Weigel (Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Nordendorf).

Bahr und Noichl, die Mitglied im Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung im Europaparlament ist, besuchten zunächst Martin und Martina Grob und ihren landwirtschaftlichen Betrieb „Schwabenbüffel“ in Nordendorf. Seit 2014 werden hier bis zu 70 Wasserbüffel auf einer Weidefläche von ca. 50 Hektar gehalten. Eine kreative Idee, nachdem es in der Gegend rund um Nordendorf zum Teil sehr nasse und sogar moorige Flächen gibt, die für konventionelle Landwirtschaft nur eingeschränkt nutzbar sind. Aufgrund ihrer Robustheit sind Wasserbüffel für die Beweidung solcher Flächen hervorragend geeignet: Je nach Witterung können die Tiere ganzjährig auf der Weide stehen und kümmern sich gleichzeitig um die Landschaftspflege - eine Win-win-Situation. Im Hofladen „Büffelbox“ verkauft das Ehepaar Grob unter anderem regionale Produkte und selbst produziertes Büffelfleisch.

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von links: Thomas Weigel, Maria Noichl, MdEP, Gülüzar Starizin, Ulrike Bahr, MdB und Martin Grob

Das Augsburger Robotikunternehmen „German Bionic“, das KI-basierte Mensch-Maschinen-Systeme entwickelt, bildete den nächsten Programmpunkt. German Bionic‘s intelligente Kraftanzüge können beispielsweise von Beschäftigten in der Logistik oder Pflege bei körperlich anstrengenden Tätigkeiten eingesetzt werden. Um diese sogenannten Exoskelette weiterentwickeln zu können, erhielt das Augsburger Unternehmen 15 Millionen Euro von der Europäischen Investitionsbank für Forschung und Entwicklung. Möglich ist das durch das Programm InvestEU, welches langfristige Finanzierungsmittel vor allem an Projekte bzw. Firmen vergibt, welche mit den Werten und Zielen der Europäischen Union übereinstimmen. Begleitet wurden die beiden Politikerinnen von der Augsburger Stadträtin und Landtagskandidatin Anna Rasehorn (SPD). Als gelernte Altenpflegerin verschaffte sie sich beim Ausprobieren eines Exoskeletts einen Einblick in die Möglichkeiten solcher Systeme in der Pflege.

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von links: Marius Kiss, Head of Mechanical Engineering, Maria Noichl, MdEP, Anna Rasehorn, Eric Eitel, Head of Global Communications, Ulrike Bahr, MdB und Celina Dogru, Office Manager

Anschließend besuchten Bahr, Noichl und Rasehorn das Wasserkraftwerk in Gersthofen und informierten sich über das von der EU geförderte Life-Projekt „CONTEMPO2“. Das Projekt befasst sich mit der Frage, wie die Auswirkungen des Klimawandels auf Flüsse wie den Lech verringert werden können. Im Rahmen dessen beschäftigt sich die LEW Wasserkraft GmbH zusammen mit der Uni Augsburg, der Katholischen Universität Eichstätt und dem Fischereiverband Schwaben sowie weiteren Akteur:innen damit, wie die Belange der Gewässerökologie mit der Wasserkraft in einen besseren Einklang gebracht werden können. Ein wichtiges Projekt, nachdem in Zeiten des Klimawandels immer wieder beobachtet werden kann, wie das Wasser in europäischen Flüssen weniger wird.

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Bundestagsabgeordnete Ulrike Bahr im Gespräch mit Michael Bohlinger, Geschäftsführer der LEW Wasserkraft GmbH.

Abschluss von Noichls Besuch bildete die gemeinsame Abendveranstaltung „Europa – ein Modell mit Zukunft?“ im S-Forum in der Stadtbücherei Augsburg. Zahlreiche Interessierte diskutierten mit Bahr und Noichl über die Europäische Union, den Wandel, den sie in den letzten Jahren durchlaufen hat, und die Krisen, vor die wir alle gestellt werden. Noichl verwies auf die großen Vorzüge, die wir in Deutschland durch die EU genießen dürfen, vom Verbraucher- über Tier- bis zum Arbeitnehmer:innenschutz. Die beiden Sozialdemokratinnen stellten klar: Den Angriffen auf die Grundwerte der Europäischen Union durch rechtsextremistisches Gedankengut und rechtspopulistische Regierungen muss entschieden entgegengetreten werden.

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