Der 20. März 2015 ist der Tag, bis zu dem Frauen arbeiten müssten, um denselben jährlichen Durchschnittslohn wie die Männer 2014 zu erwirtschaften. 22 Prozent beträgt die unbereinigte Lohnlücke und ist damit seit Jahren fast unverändert. In Bayern ist die Lohnlücke sogar noch größer. Sie liegt bei fast 26%. Ulrike Bahr, MdB, erklärt:
„Diese Ungleichheit müssen wir endlich beenden. Dafür werden wir dieses Jahr den entscheidenden Schritt machen und die von Frauenministerin Manuela Schwesig geplan-ten gesetzlichen Regelungen zur Herstellung von Entgeltgleichheit auf den Weg bringen.“
„Das wirtschaftlich erfolgreiche Deutschland ist hier bei den Schlusslichtern in der EU. Das darf nicht so bleiben“, fordert Bahr an. Selbst wenn man aus der Statistik herausrechne, dass Frauen öfter in Teilzeit arbeiten, für die Familie im Beruf pausieren und seltener in Führungspositionen seien, bliebe eine Lohnlücke von 7 - 8 Prozent. Dabei handelt es sich um unmittelbare Lohndiskriminierung. Darauf weisen am heutigen Equal Pay Day diverse Aktionen hin, unter anderem auch eine Kundgebung auf dem Augsburger Rathausmarkt ab 13:00 Uhr.
„Ich bin froh, dass nun endlich Taten folgen, damit dieser Missstand beendet wird. Gesetzliche Regelungen zur Entgelttransparenz sind dabei ein gewaltiger erster Schritt“, meint die Abgeordnete. Nur, wo Lohndiskriminierung offengelegt wird, kann sie bekämpft werden.
Doch Transparenz alleine reicht ihr nicht, um die Lohnlücke zu schließen. „Viele Berufe, in denen hauptsächlich Frauen arbeiten, sind zu schlecht bezahlt. Der Mindestlohn hat uns da zwar ein Stück vorangebracht, aber die Arbeit in frauentypischen Berufen wie Pflege, Betreuung und Erziehung muss neu bewertet werden.“
Genauso wichtig ist es, die Kinderbetreuung auszubauen und die Partnerschaftlichkeit in den Fami-lien zu stärken. „Mit dem Elterngeld Plus haben wir ein Instrument, das nicht nur Männern in der Familie mehr Möglichkeiten verschafft, sondern auch Frauen im Beruf beweglicher macht. Die Frauenquote für Aufsichtsräte wird das ihre dazu tun, einen Kulturwandel in den Chefetagen zu beschleunigen und die Unterschiede bei den Gehältern zu verringern. Mit der Kombination all dieser Bausteine tragen wir dazu bei, die Lohnlücke zu schließen. Ich bin sicher, dass der Equal Pay Day bald deutlich früher im Jahr stattfinden wird. Ziel bleibt allerdings, die Lohnlücke vollständig zu schließen“, so Ulrike Bahr.