„Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten stehen deutlich für unsere Überzeugungen: Wir wollen in einem weltoffenen und selbstbewussten Deutschland leben, nach innen und außen freiheitlich, ausgleichend, mitmenschlich, sicher und vor allem – gerecht.“ Beim Neujahrsempfang der Augsburger SPD-Stadtratsfraktion mit dem Fürther Oberbürgermeister Thomas Jung hielt die Bundestagsabgeordnete Ulrike Bahr eine Rede, in der sie die Ziele ihrer Politik und ihre Überzeugung formulierte. Hier einige Höhepunkte aus ihrer Rede:
„Das Jahr 2017 ist ein hoch bedeutendes und spannendes Jahr, weil wichtige Weichen gestellt werden müssen, wie es mit Deutschland, Europa und der Welt weiter geht! Wir erleben derzeit, dass es auf allen Ebenen nur noch Spaltungen der Gesellschaften und Länder gibt, dass das Gemeinsame und Verbindende immer mehr verloren geht. Wir haben einen Wahlkampf in Amerika erlebt, in dem Verleumdungen und Demütigungen von gesellschaftlichen Gruppen erfolgreich zur Wahl des Präsidenten geführt haben. Es hat wohl noch nie einen amerikanischen Präsidenten gegeben, der sein Land und die Welt so gespalten, dem Nationalismus und dem Recht des Starken gegen den Schwachen so viel Raum gegeben hat, wie dieser Herr Trump! In England wurde mit einer nationalistischen Kampagne gegen Europa der Ausstieg aus der europäischen Gemeinschaft beschlossen, in Polen und Ungarn wurden und werden Freiheitsrechte eingeschränkt und die Türkei ist auf dem Weg zur Diktatur mit Tausenden von Verhaftungen. Hier bei uns wütet eine AFD mit Methoden der Hetze und Diffamierung, die vor nichts mehr Halt macht und selbst das Gedenken an die fürchterliche Judenvernichtung im Nazi- Deutschland zu eine Schande für Deutschland macht! Es ist daher kein Wunder, wenn Angst und Verunsicherung in unserer Gesellschaft um sich greifen; erst recht, wenn diese Angst ganz gezielt mit Lügen und Hetze dazu benutzt wird, politisch Erfolg zu haben. Jeder kann heute im Internet folgenlos die übelsten Beschimpfungen und Verleumdungen in die Welt setzen – und da wundern wir uns, dass der Respekt vor der Polizei, vor Sanitätern, Beschäftigten in der Arbeitsverwaltung - von der Politik gar nicht zu reden - verloren geht? Für mich geht es darum, was wir hier praktisch entgegen setzen können – es geht darum, unsere Gesellschaft zusammen zu halten, und da ist jeder gefordert! Das ist eine praktische Haltung, wo vor allem solche Menschen als Vorbilder voran gehen müssen, die Verantwortung übernommen haben in dieser Gesellschaft – und da denke ich natürlich an die Politiker und auch an unsere vielen Gäste, die heute hier sind. Wir leben in einer Zeit, die klare Antworten verlangt. Wir brauchen Menschen, die Haltung haben, die ihre Werte und Überzeugungen nicht verkaufen, weil andere aus den Ängsten und Sorgen mancher Menschen Kapital schlagen wollen. Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten wissen, woher wir kommen, wohin wir wollen – und wissen, wie wir dorthin kommen. Für eine freie, menschliche Gesellschaft, für Gerechtigkeit und für Respekt. Gegen Hass und Hetze. „Ein guter Deutscher kann kein Nationalist sein“, hat Willy Brandt einmal gesagt. Und darum sind wir Patrioten! Wir haben eine Idee von morgen, von der Zukunft, von den Stärken unseres Landes. Davon, was wir alle gemeinsam leisten können. 2017 wird ein spannendes Jahr. Ein Jahr der Entscheidungen und wichtigen Weichenstellungen. Wir werden harte Auseinandersetzungen führen: um einzelne Inhalte. Aber mehr noch um Haltung, um die Grundlagen, die unser Zusammenleben wesentlich prägen".