Zwei Jahre bewegt und begleitet uns die Coronapandemie nun schon. Sie hat uns viel abverlangt und die Sehnsucht nach Normalität treibt viele von uns an. Wir können von Glück sprechen, dass seit mittlerweile über einem Jahr auch das Mittel zur Verfügung steht, das uns diese Rückkehr ermöglicht: die Impfung. Sie verspricht nicht nur mir selbst einen milderen Verlauf in der Akutphase und eine geringere Gefahr von Long-Covid-Erkrankungen. Nein, sie reduziert nachgewiesenerweise auch die Übertragungsrate und hilft unseren Kliniken, weder personell noch technisch an ihre Belastungsgrenzen zu stoßen.
Für mich als junge Medizinstudentin heißt das auch, dass ich vielleicht endlich wieder im gewohnten Umfeld der Uni im Hörsaal mit meinen Mitstudierenden lernen darf, dass ich meine praktische Ausbildung wieder am Patientenbett absolvieren kann und dass ich die prägende Phase meines jungen Erwachsenenlebens nicht allein vor meinem Laptop verbringen muss.
Ich sehe es als Privileg an, in einer Solidargemeinschaft wie der unseren aufzuwachsen. Dazu gehört es auch, dass ich mein Umfeld und meine Mitmenschen in den Blick nehme. Mein Ja zum Impfen schützt die vielen Leben um mich.
Es mag Bedenken geben, aber auch Menschen mit Expertise und offenen Ohren, wie ihre HausärztInnen, an die sie sich gerne wenden können. Nach einem Jahr Impfung dürfen wir schon auf große Studien und einen reichen Erfahrungsschatz blicken. Was die Wissenschaft zeigt, macht mich hoffnungsfroh. Jetzt liegt es an uns allen, diese Hoffnung wachsen und aufblühen zu lassen.
Ein kleiner Pieks für mich, aber ein großer Schritt für die Menschheit.
Anna Walter, 24 Jahre, Medizinstudentin