Bei kaum einem Thema sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern noch so offenkundig, wie bei den Renten. Aus eigenständig erworbenen Ansprüchen erhalten Frauen heute durchschnittlich knapp 60 Prozent weniger Rente als Männer. Auch mit Betrachtung der abgeleiteten Ansprüche (z.B. durch Witwenrente) beträgt die Rentenlücke durchschnittlich 42 Prozent.
Der Verband berufstätiger Mütter e.V. (VBM) hat in diesem Jahr erstmalig den Equal Pension Day initiiert und macht gemeinsam mit dem Verband alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV), dem Bundesforum Männer und women&work auf diese große gleichstellungspolitische Baustelle aufmerksam. Mit dem Equal Pay Day weisen Frauenverbände, Gewerkschaften und Unternehmerinnen schon seit 2008 auf die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen hin. Frauen verdienen im Schnitt 22% weniger als Männer. Sie wählen immer noch schlechter bezahlte Branchen, arbeiten häufiger in Teilzeit und sind in Führungspositionen unterrepräsentiert.
Auch bei den Rentenansprüchen wirken sich diese Einkommensunterschiede, aber vor allem auch familienbedingte Erwerbsunterbrechungen für Kindererziehung, Bildungsbegleitung oder die Pflege von Angehörigen aus. Diese Risiken liegen momentan noch einseitig bei den Frauen.
Für junge Frauen ist es wichtig, schon heute bei der Wahl des Familien-, Arbeits- und Lebensmodells die langfristigen Wirkungen im Blick zu behalten. Die Politik ist auch gefordert: Ulrike Bahr arbeitet mit an einer modernen Familienpolitik, die mehr Partnerschaftlichkeit fördert und damit langfristig mehr Chancen-, Geschlechter- und Generationengerechtigkeit in der Lebensperspektive schafft.