Pünktlich zum Internationalen Frauentag am 8. März wird der Bundestag nach vielen Jahren der Vorbereitung endlich eine Quotenregelung für Frauen in Führungspositionen beschließen. In großen Unternehmen mit Börsennotierung und voller Mitbestimmung müssen künftig 30 Prozent der Aufsichtsratssitze mit Frauen besetzt werden. Das ist ein guter Tag für Deutschland!
Diese Frauen in den Aufsichtsräten werden für andere Frauen Vorbilder sein und zudem den Beweis erbringen, dass hochqualifizierte Frauen für Führungspositionen gesucht und gefunden werden können. Bislang sind Frauen in Führungspositionen stark unterrepräsentiert. Nur in zwei von dreißig DAX-Unternehmen sind bereits ein Drittel der Aufsichtsratsmitglieder Frauen.
Mädchen sind vorne bei den Schulleistungen, sie haben die besseren Abiturnoten. Es studieren inzwischen mehr Frauen als Männer, sie starten motiviert ins Berufsleben. Dann aber gerät die Karriere vieler Frauen ins Stocken. Erwerbspausen, Teilzeit und eine „gläserne Decke“ verhindern, dass Frauen es in gleicher Zahl wie Männer in Führungspositionen schaffen. „Die Quote wird Frauen helfen, sich gegenüber gut geknüpften männlichen Netzwerken durchzusetzen und familienfreundlichere Strukturen zum Nutzen aller in den Betrieben zu etablieren“, meint Ulrike Bahr.
1998 hatte die damalige Familienministerin Christine Bergmann mit ihrem Gleichstellungsgesetz den ersten Schritt getan. Sie konnte damals nur eine freiwillige Selbstverpflichtung der Unternehmen durchsetzen, mehr Frauen in Vorständen und Aufsichtsräten zu beschäftigen. „Eine Quotenregelung ist aber notwendig, um einen Kulturwandel in Wirtschaft und Gesellschaft in Gang zu setzen. Die Zeit ist reif für eine gleichmäßige Verteilung von Erwerbs- und Familienarbeit, für wirkliche Entgeltgleichheit und für gleiche Karrierechancen!“, so Ulrike Bahr.
Am Internationalen Frauentag werden sich die DGB-Frauen unter dem Motto „Frauenquote, Quotenfrau – Bist du auch eine?“ ab 10:30 Uhr im Kolpingsaal in Augsburg dazu austauschen.