Unsere Grundrente

27. Februar 2019

Lebensleistung verdient Anerkennung und Respekt! Wer lange für einen kleinen Lohn gearbeitet, Kinder erzogen oder Angehörige gepflegt hat, hat das Recht, im Alter besser abgesichert zu sein als jemand, der nicht gearbeitet hat. Daher wollen wir eine Grundrente einführen, die sicherstellt, dass nach 35 Beitragsjahren am Arbeitsende mehr übrig bleibt als die Grundsicherung.

Die Einführung der Grundrente ist für uns eine Frage der Anerkennung und Gerechtigkeit. Daher soll sie auch ohne Bedürftigkeitsprüfung ausgezahlt werden. Alle, die mindestens 35 sozialversicherungspflichte Beitragsjahre geleistet haben, sollen künftig von ihr profitieren – ohne Wenn und Aber.

Von unserer Idee der Grundrente sollen vor allem Menschen mit geringen Einkommen profitieren. Für sie sind bis zu 447 Euro mehr Rente pro Monat möglich. Auch Teilzeitarbeit, Kindererziehungs- und Pflegezeiten werden bei der Anrechenbarkeit der Beitragsjahre berücksichtigt.

Konkret bedeutet das: Die Friseurin, die 40 Jahre lang auf dem Niveau des Mindestlohns gearbeitet hat, käme mit der Grundrente auf 961 statt 512 Euro Rente. Drei bis vier Millionen jetzige und künftige Rentnerinnen und Rentner sollen von der Grundrente profitieren. Ein großer Teil davon sind Frauen.

Übrigens: Zusätzliche Leistungen in der Grundversorgung wollen wir nicht abschaffen – im Gegenteil sogar. Mit unserem Konzept der Grundrente fordern wie die Erhöhung und die Dynamisierung des Wohngeldes, das vor allem von Rentnerinnen und Rentner in Anspruch genommen wird.

In den Ballungszentren wird auch die Grundrente nicht helfen wird, steigende Mieten auszugleichen. Da das Wohngeld bisher − anders als die Rente − nicht dynamisch, sondern starr ist, können Rentnerinnen und Rentner durch steigende Renten im Zuge der jährlichen Rentenanpassungen ihren Anspruch auf Wohngeld verlieren. Wenn Bezieherinnen und Bezieher der Grundrente beispielsweise künftig 950 Euro bekommen würden, aber gleichzeitig das komplette Wohngeld verlieren, hilft das nichts. Daher ist es uns wichtig, dass die Miet- bzw. Einkommensgrenzen zum Wohngeld regelmäßig angepasst werden, um Haushalte mit Wohngeldbezug wirklich zu unterstützen.

Teilen